Senf selbst herzustellen ist nicht schwierig. Das habe ich vor Zeiten bei der Hobbythek gelernt.
Hierzu siehe auch den Artikel Tomaten-Ketchup.
Geschichte
„Wir“ haben nie verstehen können, warum man eigentlich von jemandem, der alles kommentieren muss, sagt: „Immer musst du deinen Senf dazugeben“. Senf ist nämlich ein überaus vielseitiges Produkt der Natur, wie wir gleich sehen werden. Senfkörner sind die Samen einer wilden Kohlart, diese einjährige und gelbblühende Pflanze, die es auch wild gibt, hat eine sehr alte Geschichte. Man kannte sie bereits im klassischen Griechenland, was man beim alten Philosophen und Mathematiker Pythagoras nachlesen kann.
Seine Karriere begann der Senf nicht als Genussmittel sondern als Heilmittel, was er heute nur noch in zweiter Linie ist.
Vielleicht ist das Senfpflaster bekannt, das man bei Rheuma und ähnlichen Krankheiten anwendet. Dieses Pflaster enthält Senfmehl, das die Durchblutung der Haut und der darunter liegenden Organe fördert. Schon im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung hat der berühmte griechische Arzt Pedanios Dioskurides in seiner Arzneimittellehre „Materia Medica“ die heilende Wirkung des Senfs beschrieben.
Die Römer waren es schließlich, die etwa zur selben Zeit den Senf als Würzpflanze entdeckten. Ebenfalls im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung beschrieb der Römer Columella ein Senfrezept, dessen Bestandteile Senfkörner, Wasser, Soda und Essig waren.
Zubehör
wie ich es für die Senfherstellung verwendet habe:
- eine Kaffemühle mit Mahlwerk (Steinmahlwerk)
- Rührstab oder Mixer
- eine digitale Küchenwaage (wegen genauer Mengen), es geht auch ohne
Das ist schon alles, außer Gefäße zum Rühren und Abfüllen des fertigen Senf’s.
Grundrezepte
Senfrezepte:
Bei allen Senfrezepten gilt
- richtiges mahlen: erst einmal die Senfkörner grob mahlen, pausieren, dann mit Pausen fein mahlen
- Grund ist, das das Senfmehl nicht zu warm werden darf, da sonst ätherische Öle verfliegen (über 30° C)
- mahlen also in Intervallen
- bei festgemahlenem Senfpulver auflockern, um wiederum feiner zu mahlen
- trockene Bestandteile des Repezepts können mit dem Senfmehl gemahlen werden
- wichtig ist, anschließend alle Bestandteile ausreichend und gut zu vermengen − 5 Minuten sind minimum
- der Senf kann nach der Zubereitung genossen werden, schmeckt aber besser nach einem Tag (Engländer lieben übrigens frisch zubereiteten Senf)
Eine Spezialität ist der Meerrettichsenf, er lässt sich am besten mit dem Rezept zubereiten, wie mit grünen Pfeffer empfohlen. Statt des grünen Pfeffers einen halben Teelöffel Meerrettich, der am besten schmeckt, wenn er frisch gerieben wird.
Meerrettich verliert sehr schnell von seiner Schärfe. Natürlich eignet sich auch Meerrettisch aus dem Glas oder aus der Tube.
Ein weiterer Beitrag zur Senfherstellung