Kochgruppe Hannover – ohne mich

Aufmerksame LeserInnen werden bemerkt haben, dass es in letzter Zeit immer mehr „geknistert“ hat. Deshalb: Kochgruppe Hannover – ohne mich. Es mag auch an neuen Teilnehmenden gelegen haben. Aber da war mehr…

Hygiene-Regeln

Regeln wurden aufgestellt, z.B. für Hygiene. Daran gehalten haben sich die meisten. Kaum die Gruppe(n), die Tags zuvor tätig waren. Da wurde eine andere Meßlatte angelegt. Viel zu oft sah die Küche am Donnerstag versüfft aus. Mich hatte es angeschnarcht, für andere den Dreck weg zu machen. Der Gestank einer vergammelten Fischdose vom Vortag schwängerte z.B. den Raum. Und der Herd mit einem Hinweis darauf, dass dieser verdreckt sei, wurde abgetan: „Und, was soll ich jetzt machen?“ Da kam dann als Beispiel „dass andere dort anwesenden Gruppen einen subjektiv anderen Hygienestandard hätten.“

Abstimmungen Kochgruppe

Was die Abstimmung anging, wurde es immer komplizwackter. Da gab es z.B. einmal eine Abstimmung für einen Nudelauflauf. Und, was wurde alternativ zubereitet? Ein komplett anderes Gericht. Die „Regel“ besagte, dass wir eine Vorspeise, einen Hauptgang, und ein Dessert zubereiten wollten. Vielleicht leicht abgewandelt, für die „Das-mag-ich-nicht-Teilnehmenden“.

Es wurde fast unmöglich, was die das „nicht-mögen-Teilnehmenden“ anging, einen kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden. Die Liste, was alles nicht gemocht wurde, wurde immer länger: Blumenkohl, Rosenkohl, Weißkohl, Wirsing, Zucchini, Gewürze, zu faserig (Obst, Gemüse usw.), zu sauer, zu scharf…, etc. Dazu kamen noch Lebensmittelintoleranzen.

Auch was die Gespräche während der Abstimmungen anging, ein etwas chaotisches Vorgehen. Eigene Vorschläge z.B. wurden lang und breit erklärt und geschildert. Andere, auch meine, wurden abgewürgt. U.a. deshalb hatte ich mein in der Gruppe obligatorisches Geburtstagswunschgessen zurückgezogen. Poularde italienisch wurde letztlich dann später quasi auf „Zuruf“ doch realisiert.

Leitung Kochgruppe Hannover

Nachdem Aufgaben aufgeteilt wurden − also wer für was zuständig sein sollte − wurde viel zu oft anschließend darin rumgewuselt (Neudeutsch re-delegiert). Gewünscht war z.B. ein pikantes Dressing zu einem Salat von mir zubereitet. Was kam, erspare ich mir zu schildern. Ich meine, wenn ich Teilnehmenden eine Aufgabe übertrage, dann in aller Konsequenz, oder?

Auch was den Umgang mit Gerätschaften anging: dauernd irgendwelche Hinweise, wie ich z.B. mit einem Schnellkochtopf umzugehen habe.

Absprachen, was einen preisgünstigen Einkauf Tags zuvor anging, wurde ad absurdum geführt. Abgesprochen war, dass Abends zuvor im Preis herabgesetzter Obst/Salat ggf. für die Kochgruppe mitgebracht werden kann. War dann aber auch wieder nicht richtig, dass ich 3 Pakete Salat fürn Groschen Fuffzig mitbrachte.

Ein Highlight war die letzte Kochgruppe. Vier von fünf Teilnehmenden vor einer mitgebrachten Küchenmaschine stehend diskutierten, wie mit welcher Scheibe die Kartoffeln gerieben werden sollten. Während dessen hatte ich das Apfelmus, und die gewünschten Carpaccio-Variationen zubereitet. Jemand anderes das Dessert.

Es widerspricht sich auch, dass zubereitetes Mehlgeschwitzes im Altenheim gang und gäbe, und eben so nicht gut sei. Bei der Kochgruppe Hannover dann Frikadellen/Bouletten und Gemüse dann doch so zubereitet?

Fazit

Es zieht sich wie ein roter Faden… − und irgendwann mag ich eben nicht mehr…

Schade finde ich, dass u.a. die, die Anfang 2013 noch teilgenommen hatten, nicht mehr dabei sind. Auch die, die von mir kochen gelernt haben − welche sich zuvor nur von Fertigkrams ernährt hatten. Schade um die Lockerheit, der Gemeinsamkeit, die im Laufe der Zeit in der Kochgruppe geschwunden ist.

Nunja, es ist nicht meine 1. Kochgruppe, die die Wupper runter geht.

Ergo: die über 2 Stunden Fahrerei mit den Öffis bei Wind und Wetter zur Kochgruppe Hannover zu einigen wenigen zuvor skizzierten Dingen erspare ich mir deshalb − *ausgründen.

Zukünftig wirds aber, allerdings in lockerer Zeitabfolge, eine Kochgruppe in Lehrte geben. Dazu später mehr.