Vorherige Woche, Donnerstag Nachmittag, beim Stammtisch International (von Lehrte hilft) teilnehmend, fingen aus heiterem Himmel heftige Darm-Magenschmerzen bei mir an. Latent äußerten die sich schon gegen Mittag, mehr so mit Magengrummeln.
Die Nacht und den folgenden Tag steigerte sich meine Schmerzen.
Freitag schilderte ich das meiner Stammapotheke, die daraufhin einen Boten mit einem Mittelchen vorbeischickten. Geholfen hatten die Tabletten nicht wirklich.
Am Wochenende bis einschließlich Montag kamen Beschwerden alternierend, trotz der Tabletten. Einzuordnen war das für mich nicht, also besser einen Termin mit meiner Hausärztin am folgenden Montagnachmittag für Dienstag morgen abgesprochen. Dieser waren meine Beschwerden aufgrund meiner bisherigen Darm- und Hydrolzelen-OP nach ihrer Sonografie „zu heikel“ (und zack: gleich wieder etwas Neues gefunden: ca. 1,5 cm „Knubbel“ an meiner Niere).
Nach Ärztinbesuch
Zack, hatte ich wieder eine Einweisung fürs Krankenhaus in der Hand.
Dort sollten weitere, genauere Untersuchungen stattfinden. Gegen 12:30 Uhr war ich (nach einem freundlich gemeinten, aber resoluten Wink einer Freundin, meine Physio Nachmittags sausen zu lassen) in unserem Krankenhaus in Lehrte am Notaufnahmeschalter. Wirklich voll wars nicht, so um die 5 Patienten*Innen. Aaaber die Aufnahmeprozedere kenne ich ja nun zu genüge…
Mit Vereinbarung einer Schwester in der Notaufnahme bin ich dann ab und an kurz vor die Tür gegangen, weil absehbar war, das es länger dauert.
So wars dann auch: nach mehr als 2,5 Stunden kam ein Arzt ins Untersuchungszimmer, in welches mich eine Schwester ca. 1,5 Stunden zuvor geführt hatte. Vorher hatte ich noch etwa 1 Stunde vor der Aufnahme gesessen, nachdem meine Daten (ohne vorgelegte Datenschutzerklärung) erfasst wurden.
Untersuchung im Krankenhaus
Zwischenzeitlich wurden die üblichen Untersuchungen durch Schwestern erledigt. Dann kam irgendwann später ein junger Arzt mehr so wie ein Wirbelwind ins Untersuchungszimmer hereingestürmt. Nun bin ich mehr so der ruhige, gelassene Mensch. Dieser Arzt hat mich mit seiner Hektik aber fast kirre gemacht (Blutdruck war vorher 120:80, Puls etwas erhöht: etwas mehr als 80). Ständig wurden unsystematisch Papiere auf dem Schreibtisch hin- und hergeschoben. Dann sollte ich mich plötzlich auf die Liege zur Sonografie setzen/legen.
Als ob ich es geahnt hatte, der Zugang wurde ebenfalls total hektisch gelegt. Erst sollte mein linker, dann doch lieber der rechte Arm frei gemacht werden. Erst wurde wie wild auf meinem oberen Arm rumgeklatscht, und der 1. Versuch gestartet. Zack, daneben. 2. Versuch, noch stärker abgebunden, noch stärker die Faust ballen und kneten, und noch stärker rumgeklatscht. Zack, 2. Versuch daneben.
„Ich will das so nicht mehr, ich habe starke Schmerzen.“ „Sie verweigern also den Zugang?“, so der Arzt. „Nein, ich will nur, dass sie das schmerzfreier erledigen.“ Zack, der 3. Versuch wieder schmerzhaft: in die Beuge der Oberhand. „Ich möchte den Zugang wieder entfernt haben, der sitzt nicht richtig, und tut höllisch weh“, nachdem fast jeder Bluttropfen aus mir entzogen wurde. „Dann müssen wir ihnen eben einen neuen legen.“, der fachliche Hinweis des Arztes. „Das ist mir egal. Wenn, dann bitte zwingend mit einem anderem Arzt, danke.“
Im Kopf des Patientenbogens stand klar und deutlich sichtbar: Schmerzpatient.
Wieder parallel Papiere ausfüllend, sowie hin- und herschiebend, wurde ich nach meiner Vorgeschichte befragt, die ich während Unterlagen ausgefüllt (und verschoben) wurden, beantwortete. Mein mitgebrachter Mediplan wurde auch so nebenbei erfasst.
Während der Untersuchung trug der Wirbelwind einen Mundschutz, was oft ein Nachfragen meinerseits nach sich zog. Denn auf „wamm ham wie was fetzte wal fuhlgan hehab?“, hatte ich die Vermutung, ein Alien hätte mich befragt. Während des ganzen Prozederes mit dem Arzt hatte ich den Eindruck: der übt noch. Alles irgendwie unsicher im Abarbeiten, was sich darin steigerte, als der Arzt meinen Zugang entfernte (und ich weiß, was Schmerzen sind!). Mit dem lakonischen Hinweis, „bei so einer dicken Nadel müssen sie länger und stärker drücken“, den Zugang entfernend, wirbelte der Tornado anschließend aus dem Zimmer.
Aufenthalt Krankenhaus
Die Schwester, kurze Zeit später mir die Unterlagen unter den Arm drückend, mit dem Hinweis auf welcher Station ich mich einfinden soll: „morgen untersucht sie ein Facharzt.“
Gegen 17:00 Uhr dann auf dem Zimmer eintreffend, weil vorher Patienten*Innen umgebettet werden mussten. Ich sollte wegen meiner vorherigen Diarrhö auf die Iso, auf der ich dann bis zur Visite kurz vor 10:00 Uhr lag. Es wurde entschieden, dass das nicht mehr notwendig sei.
Zwischenzeitlich wusste ich nicht so recht, wie es weitergehen sollte, und fragte am Schwesternzimmer nach. Dort wurde gesagt, das ich geröntgt werden soll. Wann, natürlich nicht. Später, genau genommen 15:00 Uhr, wurde ich dann zur erneuten Sonografie beim Facharzt geschickt (klar, auch dort wieder warten…). Dieser Arzt gab vor der Sonografie ein ganz anderes Bild des Verlaufs meiner Beschwerden wider, die ich dem zuvor erwähnten Blizzard geschildertet hatte. „Kann man verstehen, muss man nicht.“ Körperlich wurde erneut nichts festgestellt.
Wir einigten uns darauf, dass meine erhöhten Entzündungswerte, die bei Aufnahme bestanden, nochmals gecheckt werden sollten (ich bat darum, keinesfalls durch den Hurrikan). Die nächste Blutentnahme, die als solche bezeichnet werden darf, wurde später durch eine Laborantin vorgenommen. Zack, kurzer, kaum merkbarer Piks, und kurze Zeit später eine dünne Nadel abziehend erledigt. Kam nichtmals Blut danach aus dem Einstichloch. Geht doch.
Ergebnis meines Krankenhausaufenthaltes: mehr oder weniger alles im grünen Bereich. Die Beschwerden sind da, rühren aber eben von meinen bisherigen OPs her (die „nicht ohne“ waren, so die Ärzte). Der Heilungsprozess des Darms (und des Hodens, woher u.a. auch die Entzündungswerte herrühren), dauert eben. Das kann bis zu einem Jahr so weitergehen.
Nachmittags beim Urologen
Gleiches bestätigte mein Urologe, bei dem ich Nachmittags meinen Termin zur Nachsorge hatte. Und ich soll mich schonen, da es sonst zu Blutungen kommen könne (erwähnte ich, dass die Naht am Hoden ca. 5 cm lang ist?).
Und sonst?
Wenn möglich, beginne ich morgens mit Kaffee genießend und Zigarette rauchend den Tag (und meiner „Morgenrunde“). Da will ich einfach nur meine Ruhe haben. Was kam z.B.? Ein junger Typ morgens gegen 6:00 Uhr (ohne Vorwarnung und guten Morgen): „diese wixer ey nur son kleines flaster ey wo gibts denn kaffee ey hab keine klamotten mit ey warum biste hier gesoffen wa alles arschlöcher hier ey will gleich chefarzt sprechen ey…“ „Entschuldige bitte, ich möchte hier in Ruhe meinen Kaffee trinken, eine rauchen, und meine Ruhe haben, und nicht vollgesülzt werden.“ Zack, Ruhe im Karton. Geht doch.
Auch lautstarke Diskussionen vermeide ich, soweit es möglich ist am Raucherpointtreffpunkt. Dann verziehe ich mich in den Kräutergarten beim Krankenhaus. Gegen Unterhaltungen habe ich nichts, wenn sinnvoll oder hilfreich.
Zwischenzeitlich habe ich eine Langzeittherapie für meine Physio genehmigt bekommen, und die ersten Termine festgezurrt. Die werde ich wieder genießen. Und auf die Ratschläge meiner Ärzte hören, mich zu schonen.
Zu vorgeschildertem wiederholt mein Hinweis (da ich das nun oft genug erlebt hatte): ich laste diesen ganzen Krankenhaustrouble weder den Ärzten noch dem Pflegepersonal an, da m.E. „der Fisch vom Kopf her stinkt“. Die Politik hat unser Gesundheitswesen durch Kostendruck und Rationalisierungen/Synergieeffekte (sprich Personalreduzierungen) versaut. Auskurieren dürfen das unter der hart zu verrichtenden Arbeit das Personal und letztlich Patienten.
Bin „gespahnt“, was da noch geplant wird.
Auch wenn ich mich wiederhole:
- Im Leben nicht werde ich eine Koloskopie ambulant vornehmen lassen, sollte die notwendig sein.
- Keinesfalls lasse ich es zu, das so eine Untersuchung mit Husten, bzw. Erkältung, vorgenommen wird.
- Und keinesfalls werde ich nochmals zu diesem Arzt in Lehrte gehen, der die Koloskopie vornahm.
Von Krankenhäusern hab ich jedenfalls erneut die Nase voll.
Das klingt so wie bei meinem Aufenthalt in Seesen. Die Klink ist der reine Horror und man lies einen Arzt an mich ran, der meine Kontrastmittel Allergie gibts nicht. Wäre durch den Pfusch von dem fast gestorben. Dann bin ich in die MHH gekommen und würde da jederzeit wieder hingehen, wenn was sein sollte. Ich empfehle dir die Klink einfach mal.
Aber das Zerstechen ist die Hölle.
Ich wünsche dir gute und schnelle Besserung.
xoxo Vanessa
Die MHH ist – was Wege angeht – der Horror für mich gewesen.
Vielen Dank für Deine Genesungswünsche.