Herzinfarkt

Vor kurzem hat es mich nun wie ca. 300.000 andere Deutsche auch „erwischt“: Herzinfarkt.

Angefangen hatte es vor Wochen mit mehr und mehr Atemnot. Wenn ich unterwegs war – sofern das noch so genannt werden konnte – stand mir beim Einkauf nach rund 5 Metern der kalte Schweiß auf der Stirn, mal ganz abgesehen davon, dass sich meine Beine schwer wie Blei anfühl(t)en und tierisch schmerzten. Außerdem war ich mehr oder weniger nur am schlafen − egal ob Tag oder Nacht waren es Stunden um Stunden.

Dienstag Nacht vor meiner Einlieferung ins Krankenhaus kam Durchfall und Erbrechen dazu; wobei zu bemerken ist, dass ich mich nach meiner Marinezeit nicht mehr so übergeben musste. Freitag Morgen wurde es mir zuviel, und ich rief meine Hausärztin mit dem Hinweis, dass es mir schwer fallen würde, vorbeizukommen. Es hieß aber, ich muss bis 9:00Uhr (Anruf um kurz vor 8:30 Uhr) erscheinen, ansonsten lange Wartezeiten.

Dort mit der Taxe auf den letzten Drücker mit meinen wenigen Habseligkeiten (Geldbörse, Hausschlüssel, Handy und dem, was ich am Leib trug) angekommen, strauchelte ich, sodass mich zwei Sprechstundenhilfen unter den Arm nehmend ins Untersuchungszimmer geleiteten. Vermutet wurde, dass mein Blutzucker nicht stimmen würde. Der war aber iO.

Kurze Zeit später war der Rettungswagen da, der mich ins Lehrter Klinikum fuhr. Abgesehen von dort möglichen stattfindenden Untersuchungen war wieder mal ein Arzt dort, der es auch nach zig wirklich schmerzhaften Versuchen nicht schaffte, mir weder Blut abzunehmen, geschweige denn einen Zugang zu legen. Ein anderer wuselte an meinen mit Polyneuropathie erkrankten Füssen mit einem eingewachsenem Stück Zehennagel rum. Mein Schmerzlaut und Hinweis wurde abgetan mit „aus chirurgischer Sicht haben sie da kein Schmerz“. Dieser Arzt schaffte es dann doch, Blut abzunehmen, nachdem er einen Zugang legen konnte.

warten in Klinik auf Flur

Auf Beobachtungsstation wegen Verdacht auf Herzinfarkt

auf Überwachungsstation

Gegen Nachmittag wurde entschieden, dass ich ins Klinikum Nordstadt in Hannover verlegt werden sollte (das Siloah Krankenhaus, so hieß es, hätte zu wenig Personal), weil nicht endgültig klar war, was die Ursache sein könnte − vermutet wurde ein Herzinfarkt.

Im Nordstadt Klinikum stand nach weiteren Untersuchungen fest, dass zwei meiner Venen am Herz verstopft waren, und nur knapp 40-50% Blut und Sauerstoff durchkam (Laienhaft ausgedrückt).

Gegen 17:00 Uhr traute ich mich dann doch nach mehreren Tagen, an denen ich nur 4 Zwieback essen konnte, im Kranken-Zimmer angekommen etwas zu essen.

erstes Abendbrot in Nordstadtklinik Hannover

Kurz danach kam eine Oberärztin, mit der die am folgenden Tag stattfindende OP besprochen wurde. Es sollten zwei Stents gelegt werden: einer 23 mm, einer 12 mm lang. Die OP fand während rund 3 Stunden statt, durch einen zuvor erneut gelegten Zugang (komisch, dass manche sowas ohne groß Schmerzen zu verursachen schaffen), und örtlich betäubt. In meiner rechten Leiste ist auch noch eine Vene verschlossen, was jedoch später operiert werden soll, da dies nicht so akut sei.

Nach der OP habe ich später zumindest als 1. bemerkt, dass ich deutlichst besser Luft holen kann, bzw. mir das Atmen deutlichst leichter fällt. Die Probleme beim Gehen haben sich etwas gebessert, mehr als 10-20 m am Stück fallen mir aber immer noch sehr schwer zu gehen. Da hindert mich (auch) meine schleichend zunehmende Polyneuropathie mit mehr und mehr Schmerzen dran, weiterzugehen. Meine bleierne Müdigkeit den ganzen Tag über dagegen ist wie weggeblasen.

Der Transport nach Hause erfolgte mit einem Transportschein und mittels Taxe.

Meine einzunehmenden Medikamente sind mehr geworden − ich hoffe, sie helfen. Und es stehen natürlich weitere Untersuchungen an − die Terminvergaben sind ein Grauen.

Montag nach der OP hieß es, ich solle länger im Krankenhaus bleiben. Aufgrund dessen bat ich meinen aus Hannover kommenden Bruder mir am Dienstag ein paar Sachen von Lehrte ins Krankenhaus nach Hannover zu bringen. Gegen 9:00 kam ein Arzt, und teilte mir mit, ich würde Mittwoch entlassen, aber es würde nichts weiter gemacht. Ergo hatte ich gefragt, warum dann nicht diesen Dienstag? Ging dann doch auch. Gegen 10:00 Uhr Uhr kam eine Whatsappnachricht, dass mein Bruder jetzt bei mir in der Wohnung sei, um die Sachen nach Hannover zu bringen. Das hatte sich ja nun Schlagartig erledigt. Danke für nix.

Krankenhaus-Essen während Herzinfarkt-Behandlung

Das Essen macht satt, was will man mehr erwarten.

Mittagessen

Zur Situation in den Krankenhäusern werde ich mich an dieser Stelle ebenso wenig äußern, wie zu meinem Arzt-Nachgespräch.

Eins jedoch noch: einen Zimmernachbarn zu haben, der gleichzeitig auf (obermistige) RTL Dokusoaps abfährt, UND gleichzeitig auf seinem Handy aus seinem Land Nachrichten, Musik usw. hört, war einfach-nur-nervig. Ein (lautstarkes) Telefonat um 22.45 Uhr unterband die Nachtschwester.

Kranksein und im Krankenhaus liegen ist einfach *cheiße.

Notfallpass mit Eintrag Stents

Abends zu Hause dann so