…ein wenig übernächtigt, weil ich die Nacht (an)gespannt war, was und wie alles ablaufen würde. Dazu kam, dass die Nächte zuvor ebenfalls kurz für mich waren, denn am Mittwoch, 27.5.2015 morgens erfuhr ich, dass mein Papa einem plötzlichen Herztod erlag. Somit stand es auf der Kippe, ob ich überhaupt teilnehmen würde. Am Freitag darauf hatte sich alles geklärt, denn mit der Familie wurde gemeinsam weiteres Vorgehen gelöst.
Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, denn mein Wunsch war, Berlin noch einmal zu besuchen, solange ich dazu in der Lage bin.
Es wäre nicht im Sinne meines Vaters gewesen, wenn ich den Besuch abgesagt hätte.
Berlin hatte ich bis dahin bereits 3 mal besucht: 1970 während einer Klassenfahrt, 1991 nach der Wende, 1998 anläßlich eines Kundenbesuchs.
Es war soweit: vom 1. bis 3.6.2015 einschließlich fand die Tour statt, also mein 4. Besuch Berlins.
Die ersten Vorab-Berichte sind hier zu finden: erste Infos, Programm
1. Tag
Treffen am Bahnhof Hannover, Fahrt mit dem ICE (ab Hannover 9:31 Uhr)
Ankunft
Berlin Hauptbahnhof (an 11:08 Uhr)
Busfahrt, danach Mittagessen im Restaurant „Der Thüringer“
Nach dem leckerem Mahl ging es weiter mit dem Bus zum Ministerium für Arbeit und Soziales. Das „Gespräch“ dort war dann doch mehr Monolog, als Dialog − mir kam der Referent so vor, das dieser seinen Text wie ein Tonband zum Hundersten Male abgespult hätte. Meine Fragen und die anderer blieben in politischen Erklärungen und Willensbekundungen kleben. Einer dieser smarten Typen, die reden, und nichts sagen.
Abgesehen davon, die Luft war zum Schneiden, ich wäre fast eingeschlafen…
Weiter ging es danach gegen 16:00 Uhr zur Ausstellung „Topografie des Terrors“ − eine beeindruckende Ausstellung am ehemaligen Todesstreifen und Eisernen Vorhang.
Ich war beeindruckt, wie viele Menschen dort den Besuch wahrnahmen, erschüttert, wie wenige (meist junge) die tatsächliche Geschichte kennen. Beispiel? Der 17. Juni, in der Dokumentation gezeigt, existieren nicht mehr real in derer Geschichtsbild. Wie lange ist das her?
Die Ausstellung ist sehr gut gestaltet, doch fehlten mir viele Tatsachen erwähnt, die zur Machtergreifung des Österreichers führten: das Kapital, was in einem satirischem Bild an anderer Stelle erwähnt wird: „hinter mir stehen Millionen“, ebenso, die geschichtliche Aufarbeitung. Beispiele: Filbinger, Kiesinger-Klarsfeld, Rattenlinie, etc.
Gegen 18:00 Uhr waren wir im Hotel, gelegen in der ehemaligen franz. Besatzungszone Berlins, Stadtteil Wedding. Hier gab es typisch Französiche Küche (aber auch Eier und Speck zum Frühstück). Zum Abendbrot gab es Baguette vorweg, danach wahlweise Lachs mit Rote-Linsen-Risotto an einer leckeren Weinschaumsauce, für die Vegetarier ein Pilzragout an Nudeln, dazu das obligatorische kostenlose Softgetränk. Die Hotelzimmer waren in Ordnung und entsprachen einem 3-Sterne-Hotel. Zu mosern hatten allerdings wie immer einige wenige… 😈
Da sich bereits nachmittags das Wetter deutlich gebessert hatte, nutzte ich die Gelegenheit, mich abends mit ein paar anderen Teilnehmer auf der vor dem Hotel liegenden Terrasse zu treffen, um den Tag an uns vorüber ziehen zu lassen.
Hallo Peter,
mein allerherzlichstes Beileid wegen Deines Papas. 🙁
Ansonsten ist das ein schöner Bericht und ich hoffe, Du konntest bei Deiner Tour ein wenig abschalten.
Schönen Sonntagsgruß
Sylvi
Hallo Sylvi,
danke für Dein Beileid.
Ja, die Tour hat mich abgelenkt, und danke für Dein Lob für den Bericht –
Mein Papa ist immer bei mir.
Lg
Peter