In Ergänzung zu meiner Vorstellung Lehrtes (bzw. eines Facebook-Beitrags), und als Reminiszenz:
Ich kenne Lehrte seit ca. 1973, 1974 bin ich Neu-Lehrter geworden/zugezogen (Aligse, ca. 4 Jahre, dann versch. andere Wohnungen in Lehrte). Zu der Zeit habe ich Lehrte als „düster“, „dreckig“ und „Bürgerunfreundlich“ empfunden.
Die Zuckerfabrik „miefte“ zur Kampagne alles ein; die Rübentrecker, in Verbindung mit den „gefühlten 100 Schranken“, verursachten meist ein mittleres Verkehrschaos. Auf den Straßen war durch heruntergefallen Rüben Slalomfahren angesagt. Ein paar Dampflocks fuhren auch noch, und schwängerten Lehrtes Luft.
Das ehemalige (Neue) Zentrum vor dem Bahnhof – damals standen dort noch einige schöne Altbauten mehr – war auf einem düsteren Weg zum Bahnhof gehend noch harmlos gegen den alten Bahnhofstunnel unter den Gleisen – ganz zu schweigen von der alten Gleisunterführung Berliner Allee, wo viele Passanten eine kostenlose „Erfrischung“ erhalten konnten.
Um es als Vergleich zu skizzieren: ich habe in einigen anderen Städten gelebt, dort war es nicht anders, oftmals schlimmer. Das soll nicht bedeuten, dass ich das gut heiße, was nicht ganz richtig gelaufen ist. Es soll heißen, dass ich die Bemühungen der Verantwortlichen, was in Lehrte geleistet wurde, wertschätze. Fehler können immer und überall passieren.
Will sagen: Lehrte hat sich prima entwickelt, wenn auch mit einigen „Weh-wechen“, sei es der Wegfall der Zuckerfabrik (die aus ökonomischen Gründen schließen musste), die „Zerschneidung“ des Sedansplatzes, oder anderer, „Fehlentscheidungen“, wie z.B. die Infrastruktur vor dem Stadtpark Richtung ehemaligem Zuckerrübengelände.
Das Krankenhaus ist heute top im Gegenastz zu „früher“, auch das habe ich aus meiner Erinnerung heraus als „düster“ empfunden (ich kenne es noch, als dort überall rauchen erlaubt war, selbst in Krankenzimmern). Es ist nach vielen Um- und Anbauten zwar immer noch kein „Schmuckstück“, aber wir haben ein Krankenhaus. Es wäre mehr als bedauerlich, wenn diese Einrichtung in Lehrte wegfallen würde, aber das soll ein anders Kapitel sein…
Einige sind mit ihren Posts auf Einzelheiten eingegangen, wie z.B. Inga, Brigitte oder Paolo. Philip hat ein schönes Gesamtbild gezeigt, dem schließe ich mich an.
Als Ergänzung:
- es gibt ein umfangreiches kulturelles Angebot
(sollte das nicht ausreichend sein, hat Lehrte eine prima Verkehrsanbindung, um ggf. nähere Ziele zu erreichen) - wir haben ein schönes Hallen- und Freibad – wie das gepflegt wird, liegt an den Besuchern, nicht nur allein an den Verantwortlichen selbst (der Eindruck „schön“ stammt nicht von mir, sondern von Gästen aus anderen Städten)
- wir haben ein umfangreiches Angebot an Lokalitäten, alles meist mit kurzen Wegen verbunden (welche mir u.a. gefallen, erwähne ich hier)
- die medizinische Versorgung halte ich für ausreichend
- Lehrte ist „bunt“
- wir haben einen Bürgermeister, der „mit dem Ohr am Volk ist“ (so, bis zu gewisssen „Ereignissen“)
Natürlich könnte ich einige Beispiele zitieren, wie sich z.B. Menschen im Stadtpark „wie die Axt im Wald benehmen“, oder am Brunnen vor dem Neuen Zentrum (Burgdorfer Straße) „mit Flasch‘ Bier den Tag vertreiben“, aber ist nicht das Gesamtbild, die Gesamtsituation Lehrtes entscheidend?
Wenn, wie im jetzigen Thread, auf Mißstände hingewiesen wird, warum werden die nicht hier mal, wie wo anders erwähnt angebracht: Bürgertipps
Zudem gibt es immer wieder die Bürgermeister-Sprechstunde. Geht den Verantwortlichen auf den Zeiger, führt vielleicht dort immer wieder die erwähnten Mißstände auf. Wofür sonst haben Lehrter Bürger diese Möglichkeit?
Liegt es nicht vorrangig an den Bürgern selbst, wie es aussieht, wie hier gelebt wird?
Nach so vielen Jahren:
ja, ich lebe gern in Lehrte, trotz allem, besser gerade wegen allem.
An dieser Stelle ein Link einer Wuppertaler Bloggerin, in der sie Wuppertal vorstellt
Anmerkung: ich habe meinen Beitrag redigiert, der Beitrag bei Facebook ist inhaltlich etwas anders
Muss schon sagen ..Hut ab ..
wofür?