Irland, 1980

Irland ist es eine der beiden britischen Inseln und befindet sich zwischen dem 51° und 56° Breiten- und dem 6° und 11° Längengrad.

Ca. 84.500 km²; teilen sich auf in 70.282 km²; für die Republik Irland und 14.139 km²; für Nordirland, der im Norden an Irland grenzenden Provinz des Vereinigten Königreichs. Im Süden und Westen umsäumt der Atlantik und im Osten die Irische See das Eiland. Da es sich um eine Insel handelt, ist die Küstenlinie mit ihren 3.170 km sehr lang, und keine Ortschaft ist mehr als ungefähr 110 km vom Meer entfernt.

Irland

Die Karte von Irland ist in vier geschichtlich gewachsene Provinzen unterteilt (Connaught, Leinster, Munster und Ulster) und diese wiederum in 32 Grafschaften. 6 der 9 Grafschaften in der Provinz Ulster sind Nordirland angehörig und somit dem Vereinigten Königreich und nicht der Republik Irland.

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Von oben aus betrachtet gleicht Irland einer riesigen Terrine, deren Grund aus einem zentralen Kalksteintiefland mit schlängelnden Flüssen, unwirtlichen Mooren und einer großen Anzahl an Binnengewässern besteht und deren oberer Rand von Gebirgen umgeben wird. Bei Dublin, der Hauptstadt Irlands, gibt es einen kleinen Durchbruch, damit sich die Tiefebene bis hin zur Irischen See ausbreiten kann.

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Über die Küche läßt sich nur soviel sagen: very British! Dafür ist das Irische Frühstück um so leckerer!

Reisebericht

Es handelt sich um eine „große Insel“, deren größte Nord-Süd-Ausdehnung 468 km beträgt, während sie an der breitesten Stelle 275 km misst. Irland ist zweigeteilt: ein kleiner Teil im Norden gehört zu Großbritannien (auch als Nordirland bezeichnet), während der Rest als ‚Republik Irland‘ firmiert. Verwaltungstechnisch gliedert sich Irland in vier Provinzen (die allerdings im alltäglichen wie im politischen Leben kaum noch eine Rolle spielen) sowie 26 Grafschaften (Counties), die etwa den deutschen Landkreisen entsprechen. Nur sechs dieser Counties gehören zu Nordirland. Der Grenzverkehr zwischen den beiden Landesteilen ist jedoch problemlos, Grenzkontrollen gibt es nicht.

In der von uns bereisten Republik Irland leben ca. 4,3 Mio. Menschen. Mit einer Bevölkerungsdichte von 60 Einwohnern/km² gehört Irland zu den am dünnsten besiedelten Ländern der EU.

Die Landessprache ist Irisch (Gälisch) und Englisch. Obwohl es nur eine wenige verstreute Regionen gibt, in denen ausschließlich Irisch gesprochen wird (Gaeltachts), werden alle Ortsbezeichnungen auf Straßenschildern oder auch an Bahnhöfen und Zügen zweisprachig ausgeführt.

Das EU-Mitglied Irland hat − anders als Großbritannien − den Euro und das metrische System eingeführt. Wie die Briten hängen sie jedoch am Linksverkehr sowie dem dort üblichen dreipoligen Steckdosen-System.

Das Wetter

Das Wetter in Irland ist legendär… schlecht. Dabei waren wir noch echt „lucky“: Bis auf die beiden letzten Tage wurden wir durch Regen oder sonstige Wetterkapriolen von nichts abgehalten – wir unkten oft, wir würden quasi vor dem schlechten Wetter herfahren. Anfänglich lagen die Temperaturen so zwischen 15 und 18 Grad, später an der Westküste steigerte sich das gar auf für dortige Verhältnisse sensationelle 24 Grad. Die meiste Zeit wehte ein kräftiger Wind. Am Ende holte uns das schlechte Wetter jedoch leider ein: die letzten beiden Tage waren komplett verregnet.

Reise und Organisation

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Wir haben uns für die 21-tägige „Große Irland Rundreise“ mit dem Auto entschieden. Mit dem eigenem Pkw sind wir über Belgien bis Le Havre gefahren, wobei uns in Belgien ein Maleur passierte: wir stellten fest, das wir in die falsche Richtung fuhren. Da die Autobahn nachts leer war, sagte ich meiner Frau, sie solle doch umdrehen, womit wir unfreiwilligerweise zu Geisterfahrern wurden. Ging aber gottseidank nicht schief, denn wir drehten schnellstens wieder um. Die Fähre in Le Havre haben wir auf dem letzten Drücker am Abend erreicht. Die Nacht über hatten wir eine Kabine für uns allein. Am nächsten Morgen kamen wir in Rosslare an, fuhren mit dem Auto vom Schiff, und natürlich rechts fahrend, wobei wir nicht die Einzigen waren. Erst dicke fette Pfeile ließen uns den Fehler korrigieren.

Autofähre

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Die Organisation hatten wir gemeinsam erledigt, alles war auf Individual-Urlaub ausgerichtet, gebucht hatten wir nur die Fähre. In Irland wollten wir Bed an Breakfast machen, Essen gehen in Restaurants. Das Essen in Irland ist einerseits teuer, andereseits sehr fade gewürzt. Wir haben jeden 2-3 Tag einen Euroscheck eingelöst, worauf wir uns entschlossen, einen Gaskocher und eine Pfanne zu kaufen, Fleisch haben wir uns vom Schlachter gekauft, wie auch Gewürze. Mittags haben wir uns dann ab der 2. Woche an irgendein Loch (See) oder Bach gesetzt, um uns etwas zu brutzeln. So sind wir mit dem Geld besser zurande gekommen.

Unsere Route

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mit den von uns besuchten Zielen ist auf der Karte vorher gezeigt. In Cork hatten wir das schlechteste Zimmer von allen. Das Bett und alles roch stark muffig, sodaß ich mein auf der Fähre gekauftes Rasierwasser auf dem Bett verteilte; gefühstückt haben wir dort auch nicht mehr. Bei einem mal Bed and Breakfast waren wir in einem Schloßähnlichem Haus untergebracht, dessen Besitzer uns am nächsten Morgen um 7 Uhr mit auf einem alten Grammphon abgespielter Schelllackplatte Musik geweckt hatte; er spielte auf voller Laustärke Lili Marlen.

Die Landschaft ist einmalig, und sehr abwechslungsreich. Es gibt riesige Rododendron-Haine, Palmen am Ring of Kerry, Orchideen, und sehr viele große und kleine Bäche, sowie Loch (Seen). Einmal waren wir in einem Hochmoor. Dort herrschte in großer Höhe so dichter Nebel, das man sprichwörtlich nicht die Hand vor den Augen sah. Sehr schön sind auch die meisten Hafenstädte, wo es manchmal frischen Fisch oder Krustentiere zu kaufen gab.

Nordirland war seinerzeit vom Bürgerkrieg betroffen, weswegen wir dort nicht hingefahren sind. Dublin haben wir ebenfalls gemieden, weil die Stadt uns nicht interessierte.

Essen & Ausgehen

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Wer an Ausgehen in Irland denkt, dem kommen sicher als erstes die berühmt-berüchtigen  Pubs in den Sinn, in denen große Gläser mit dunkelbraunem Bier in rauhen Mengen konsumiert werden, während live auf Fiedel, Trommel und Blechflöte musiziert wird. Ganz ehrlich – da ist was dran 😉 Selbst in den kleinsten Orten findet sich mindestens einen Pub, in dem Abend für Abend die Post abgeht. Mitgemacht haben wir immer, wenn es ging mit den Musikern, wobei ich den Part mit den 2 Eßlöffeln übernommen hatte. Ich habe nie so freundliche, anschlußfreudige Menschen wie in Irland kennengelernt. Es hat selten länger als 5 Minute gedauert, bis uns jemand ansprach, und einen ausgeben wollte. In einem der Pubs sprach uns ein Ire an, und verwies auf einen kleinen Iren und titulierte ihn als Badger (Dachs), also als (hinter)listig.

Ireland Pub Video
Quelle: Vimeo, Maryann Lewis

Inzwischen kann man in Irland auch relativ „gefahrlos“ essen gehen − wenn man genug Geld mitbringt (Hauptgerichte liegen bei 15-25 €, für Fisch kann man noch einmal gut 10 € drauflegen). Die Auswahl ist zumindest in den größeren Orten mit der in Deutschland vergleichbar (auch wenn beim Asiaten nicht selten gähnende Leere herrscht). In fast allen Pubs gibt es – zuweilen überraschend gutes – Essen („Pub Food“), das meist aus ein paar traditionellen Gerichten (Irish Stew) und ansonsten großen Fleischportionen in Begleitung von Frittiertem besteht (der Klassiker ist hier das 10 oz. Sirloin Steak (ca. 300 g schweres Rumpsteak), das meist mit 20-25 € zu Buche schlägt). Der Ire ist halt ein „Fleisch(fr)esser“ − und da wird auch nicht gekleckert.

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Das klassische irische Frühstück besteht im Übrigen aus gebratenem Bacon, Würstchen, 2 Eiern (zubereitet nach Wahl), einer Tomate, ein paar Champignos, und Black and White Pudding. Wer bei letztgenanntem eine Süßspeise erwartet, liegt jedoch voll daneben: hier handelt es sich um etwas Vergleichbares, was man im Münsterland als Leber- und Wurstebrot, anderswo als Panhas oder Grützwurst kennt – hier eine Wurst aus u.a. Schweinefleisch, -blut (nur Black Pudding), Brot und Haferflocken. Auf dem Frühstücksteller bekommt man je eine fingerdicke Scheibe davon (Durchmesser ca. 5 cm). Dazu gab es ‚one Pott of Tea‘, sowie eine Schüssel mit Gapefruitspalten.