Meine erste Koloskopie mit Folgen

Beim letzten 2-Jahres-Check „drängte“ mich meine Ärztin zur Darmspiegelung, da Blut im Stuhl festgestellt wurde.

Bisher hatte ich eine Koloskopie nie in Anspruch genommen, obwohl 2008 schon einmal ein positiver Bescheid vorlag.

Ich hatte das mehr so auf die leichte Schulter genommen.

Zudem hatte mich das Prozedere dazu abgeschreckt. Zu recht, wie es sich im Nachhinein ergab.

Das gesetzlich vorgeschriebe Vorabgespräch verlief im üblichen Rahmen mit Hinweisen auf mögliche Komplikationen.

Da die Erkältungswelle zu der Zeit rollte, und es mich ebenfalls mit u.a. Husten erwischt hatte, rief ich vorsichtshalber rechtzeitig vorher in der Praxis an. Nach meinem dafürhalten wäre der Termin verschoben worden. War aber nicht die Meinung der Praxis/des Arztes.

Also am Tag zuvor Morgens das letzte leichte Frühstück (danach keine feste Nahrung mehr), ab 15 Uhr das Abführzeugs plus 1 Liter Flüssigkeit getrunken. Timer/Wecker gestellt für 3:45 morgens, um die 2. Rutsche dazu zu vertilgen. Prompt verschlafen, und erst ca. 4:30 Uhr aufgewacht. Schlaftrunken das den Abend zuvor angerührte Zeugs bis gegen 6:00 Uhr den Hals runtergeschüttet.

Abfuehrzeugs Vorbereitung anruehren

Während der Einnahme liefs so − sozusagen. Da ich nicht wollte, dass was auf den Weg zur Praxis „in die Hose geht“, hatte ich für den relativ kurzen Weg (zu Fuß) besser eine Taxe bestellt.

Kurz vor 7:00 in Praxis, 7:15 Uhr sollte es losgehen. 7:40 Zugang gelegt. Kurz vor 8:00 Uhr Schlafmittel bekommen. Gegen 8:40 Uhr hatte ich das 1. mal wieder auf meine Uhr geschaut. Ab da war Zeit im Ruheraum angesagt. Gegen 9:30 fand das anschließende Arztgespräch statt. Dabei wurde als 1. geschildert wurde, dass ich während der Untersuchung unruhig gewesen sei (klar, bei Reizhusten huste ich bewusst und kontrolliert so ganz leise und still vor mich hin). Aufgrund dessen konnte einer der vorhandenen Polypen nicht entfernt werden. Sollte in einem Jahr ein neuer Versuch unternommen werden.

Bild Darm Koloskoskopie wo Polypen

Zu Fuß nach Hause anschließend noch ein kleines Stck. Kuchen und eine kleine Tasse Kaffee im Café genießend später gegen 10:00 Uhr zu Hause eingetroffen. Es grummelte zwar gehörig in den Gedärmen, aber sonst – bis auf den Po − keine weiteren Beschwerden.

So ab 11:00 machten sich erste Beschwerden in Form von Leibschneiden bemerkbar, die sich innerhalb keiner halben Stunde zu heftigsten Schmerzen im Unterleib steigerten. Ich heule wirklich selten vor Schmerzen…

Gegen 11:30 brüllend vor Schmerzen die Praxis angerufen. Antwort: „kommen sie ab 15:00 in die Praxis.“ Ging gar nicht, was ich deutlich Schmerzgekrümmt ins Telefon brüllte.

Merkblatt aus Arztpraxis
ah ja

Notarzt angerufen, war aber auch erst ab 15:00 Uhr erreichbar. Also 112 angerufen, die keine 10 Minuten später mit Martinshorn bei mir eintrafen.

Wohlweislich hatte ich Abends zuvor ein paar Klamotten gepackt, und meine Unterlagen fürs Krankenhaus parat. Als ob ich es geahnt hätte…

Glücklicherweise konnte ich in unser Krankenhaus Lehrte.

Dort wurde innerhalb kurzer Zeit nach den üblichen Belehrungen und Unterschriften eine OP des Darms vorgenommen. Es gab bei der Spiegelung ein Loch und Perforationen in der Darmwand.

Bei der Gelegenheit wurde auch gleich nach meiner vorherigen Einwilligung die verbliebene, schwer zu entfernende, Polype (Bild, da wo der Pfeil hinzeigt) und mein Blinddarm entfernt.

Verbandswechsel nach Darm-OP

Aufenthalt Intensivstation die ganze Nacht bis zum nächsten Morgen mit piependen und fiependen Geräten um mich herum. Aber ich hatte ein Gerät zur Selbstdosierung gegen meine höllischen Schmerzen danach erhalten. Auf der Intensivstation funktionierte das ganz gut. Später, auf Station war dauernd irgendetwas: mal der Akku alle, mal was anderes. Hab dann das Teil sausen lassen.

meine erste Koloskopie mit Folgen

Sollte ich jemals wieder eine Darmspiegelung mitmachen, auf keinen Fall mehr ambulant.

Edit 26.3.2018

Fäden gezogen

Fäden gezogen

5 Antworten auf „Meine erste Koloskopie mit Folgen“

  1. Unglaublich, diese Ignoranz der Ärzte, die sich hier mal wieder sehr krass zeigt! Wünsch dir gute Besserung!

    Mir hat man nach einem MRT auch schon mal – beiläufig, bei Gelegenheit der Suche nach etwas ganz Anderem – eine D-Spiegelung empfohlen. Da ich keinerlei Beschwerden rund um den Stoffwechsel habe, kommt das nicht in Betracht. Deine Erfahrung bestätigt wieder mal meine Skepsis!
    Es soll mittlerweile ja bildgebende Verfahren geben, die die Spiegelung ersetzen. Zahlt die Kasse nicht und wenn was ist, muss eben doch noch operiert werden – aber eben nur dann.

    P.S. Ist der Kommentar angekommen? Das Blog zeigt nur wieder die Eingabemaske mit den bisherigen 2 Comments. Keine Info von wegen „in Moderation“ oder sowas…

    1. Zur Ignoranz der Ärzte schreibe ich selten alles, was so stattfand.
      Nur eines der Bsp.: mit dem gezeigtem kaputten Schmerzdosierungsgerät auf dem Krankenzimmer und der permanenten Pieperei wollte ich nicht meinen Tag verbringen. Also zum Schwesternzimmer, wo grad ein Arzt anwesend war. Die Sache geschildert, und gebeten, dass das kaputte Teil nicht mehr auf meinem Zimmer verbleiben soll. „Dann müssen sie eben mit den Schmerzen leben“, so die Antwort. Habe ihn gefragt, ob er es noch merken würde, denn was sollte ein kaputtes Gerät meine Schmerzen lindern?

      Zur Ehrenrettung: sind nicht alle so. Und der Arzt war, nachdem wir das geklärt hatten, anschließend sehr freundlich – eben Patientenfreundliche Ansprache, um die ich im Gespräch bat.

      Wie schon an anderer Stelle erwähnt: keinesfalls mache ich eine Darmspiegelung nochmals ambulant mit. Diese war das 1. und letze mal. Wenn, nur noch stationär.

      Klar kommen Kommentare an. Das keine Meldung kommt, liegt an den neuen Einstellungen – ist doch alles anonymisiert. Mittlerweile auch auf dem Server (den einen Kommi hab ich gelöscht, weil doppelt).

  2. Vielen Dank für Deine Wünsche. Den Rettungsdienst s o f o r t
    zu rufen ist in manchen Fällen überlebenswichtig.
    Dir ebenfalls ein gemütliches Wochenende.

Kommentare sind geschlossen.