Angesichts der Tatsache, das wir allein in Deutschland ca. 20.000.000 Tonnen Lebensmittel „entsorgen“, empfinde ich Genmanipulation und Klonetechnik flüssiger als Wasser − nämlich überflüssig. Hier wird der Schöpfung − wer auch immer was darunter verstehen mag − ins Essen gepfuscht, nach der Devise: „einmal Gott spielen“.
Für mich stellt sich auch nicht die Frage, ob es ein „bißchen“ erlaubt sei − es würde für mich bedeuten, „wie ein bißchen schwanger sein“. Ich bin nicht Technologiefeindlich, und habe nichts gegen Forschung, aber… …ich möchte keine Labor-Ratte sein
Das ist ein Skandal in einer Welt, in der es ausreichend Nahrungsmittel gibt“, kritisierte Präsidentin Bärbel Dieckmann zum Start des 50-jährigen Jubiläums der Organisation in Berlin.
Allein in Deutschland würden jedes Jahr 20 Millionen Tonnen Nahrungsmittel weggeworfen. In den Entwicklungsländern gingen 30 bis 40 Prozent der erzeugten Nahrungsmittel verloren, weil es an Kühl- oder Konservierungsmöglichkeiten fehle. […]
Die ganze Angelegenheit erinnert mich an den „Zauberlehrling“ von Goethe:
Die ich rief, die Geister, Werd’ ich nun nicht los.
Eine Technik für Alpträume
Der moralische Druck auf Information wird zunehmen“, prognostizierte der amerikanische Zukunftsforscher Alvin Toffler vor Jahren. Heute wissen wir, was er damit sagen wollte: Geklonte und/oder genmanipulierte Tiere und Pflanzen erobern die Schlagzeilen und die Supermärkte. Veränderte Erbinformationen sind zu Bausteinen für neuartiges Leben geworden. Eine Diskussion ist entbrannt über Grenzen für Wissenschaft und Wirtschaft. Leicht ist das Neue nicht zu begreifen. Es scheint unsichtbar. Wie aber visualisiert man das Unerkennbare? Hier fängt die Arbeit der Studenten der Universität GH Essen (Folkwang) an: eine Aufklärungskampagne zum Thema genmanipulierte Lebensmittel zu entwickeln.
Die meisten greifen in die Trickkiste der Konsumgüterwerbung: Maßlose Übertreibung, Irritation und Aggression sind die Mittel. Schock, um eine möglichst große emotionale Reichweite zu bekommen. Als Beispiele wären der Fischkopf im Speiseeis oder der Frosch mit dem menschlichen Unterleib zu nennen.
Wir sind nicht mehr in der Lage, die Waren zu verstehen. Kekse, Käse und Eis sehen vertraut aus, verbergen ihre genmanipulierte Struktur. Der Verzehrs ist unbedenklich, sagen die Hersteller. Die Unwissenheit und Skepsis der Konsumenten aber wachsen. Angst ist eine ganz natürliche Reaktion auf diese Orientierungslosigkeit. Deshalb wird auch auf die Informationen der Lebensmittelproduzenten der moralische Druck zunehmen.
(Quelle: greenpeace magazin)
Pro und Contra
Vorteile
Mit Hilfe genetisch veränderter Pflanzen könne in Zukunft biologisch abbaubares Plastik geschaffen werden. Und gentechnisch veränderte Bakterien könnten im Kampf gegen Ölkatastrophen eingesetzt werden. Moderne Gesundheitsvorsorge sei ohne Gentechnik nicht mehr vorstellbar, und es werde eine „systematische genbasierende Medizin“ entstehen, „die auf die individuellen Bedürfnisse und therapeutischen Leistungen zugeschnitten werden kann“. Über die Gefahren sagte Gerhardt nichts.
Allein in Deutschland warten rund 14.000 schwer kranke Menschen auf ein Organ, aber nur 4000 Organe konnten im vergangenen Jahr übertragen werden. Ein Drittel der Patienten stirbt, bevor sie ihr Spenderorgan erhalten. Ein großes Problem bei Transplantationen ist darüber hinaus, dass die Transplantate abgestoßen werden. Für komplexe Organe wie Gehirn oder Rückenmark steht kein Spendergewebe zur Verfügung…
Menschen, die unter Parkinson, Alzheimer oder Diabetes leiden, dürften erwarten, dass Stammzellenforschung ihnen hilft.
Nachteile
Laut einer Studie des US-Landwirtschaftsministeriums bringt die “grüne” Gentechnik den Bauern weder höhere Erträge, noch wird der Pestizideinsatz verringert. Der Preisverfall wird sich wahrscheinlich selbst bei hervorragendem Erfolg der Gentechnologie in Grenzen halten, da durch die steigende Erdbevölkerung auch die Nachfrage nach Lebensmitteln steigt.
Wird ein Breitband-Herbizid eingesetzt, so können eventuell Wildpflanzen ausgerottet werden. Insbesondere können davon verwandte Wildpflanzenarten (z.B.Wildmais) betroffen werden. Monokulturen drohen zu entstehen. Daraus ergibt sich, dass der Einsatz nur in Großbetrieben möglich ist, wo zwischen den einzelnen Feldern mit verschiedenen Pflanzen ein “Sicherheitsabstand” gewährleistet ist, so dass das Antigen nicht auf andere Pflanzen überspringen kann.
Als Erkennungszeichen dafür, wo der Gentransfer stattfand, wurde ein Gen eingesetzt, das den menschlichen Körper gegen ein Antibiotikum resistent machen könnte. Risiken können oft noch nicht überblickt werden. Es wurden noch keine genügend detaillierten Tests durchgeführt. Gentechnik kann im militärischen Bereich eingesetzt werden. Gefährliche Mikroorganismen können durch sie noch gefährlicher gemacht werden.
Aufgetretene Probleme
Weitere Probleme, die aufgrund der Gentechnik bereits aufgetreten sind:
- Kartoffeln, die mit einem Schneeglöckchen-Gen gegen Insektenfraß resistent gemacht worden waren und Immunsystem und Organe von Ratten schädigten
- Pappeln, die zur falschen Jahreszeit blühten
- Genbaumwolle, welche die Kapseln bereits vor der Ernte abwarf
In Zukunft werden wahrscheinlich nur wenige, monopolistisch geführte Unternehmen, den Weltmarkt kontrollieren. So teilen sich bereits jetzt 24 von insgesamt 1.500 Unternehmen die Hälfte des Saatgutmarkt der Welt auf. In Amerika beherrscht Monsanto schon 80% des US-Saatgutmarktes für Baumwolle. Der Anteil einzelner Firmen wird noch steigen, da es auf Gentechnik bekanntlich Patente gibt. Von Gegnern der Gentechnik wird darauf hingewiesen, dass zwar allgemein ökonomische Risiken bestehen, diese dürfen aber nicht instrumentalisiert werden, um ohne gründliche Abwägung von Chancen und Risiken Gentechnik einzusetzen.
(Quelle: genzukunft.de)
Dolly und die Angst vor den Klonkriegern
An seine Stelle platzierten sie dann den Zellkern aus der Euterzelle eines Schafes. Die umfunktionierte Eizelle wurde in einer Nährlösung zur Teilung angeregt und dann in eine Ersatzmutter eingepflanzt.
Namenspatin war Dolly Parton
Ungefragte Namenspatin von Dolly wurde die amerikanische Country-Sängerin Dolly Parton, was den britischen Humor der Forscher belegt. Für das aus einer Euterzelle geklonte Schaf wählten die Forscher den Namen in Anspielung auf die üppige Oberweite der Sängerin. Parton nahm es angeblich mit Humor.
Technisch gesehen klingt das Klonen zwar recht einfach, doch die Erfolgsaussichten auf einen gesunden Klon sind bis heute eher gering: Für Dolly wurden insgesamt 277 Eizellen entkernt und mit einem neuen Zellkern versehen. 29 davon entwickelten sich zu Embryonen heran und wurden in Schafe eingesetzt. Geboren wurde nur ein einziges Lamm: Dolly.
Die Methode war für die Wissenschaftler nicht neu. Doch bisher hatte man für Klonversuche von Säugetieren nur embryonale Zellen verwendet. Dollys Geburt widerlegte die bis dahin gängige Meinung, die Erzeugung von einem geklonten Säugetier aus einer ausgereiften Zelle sei nicht möglich.
Klonhysterie nimmt bizarre Formen an
Dolly löste eine Klonhysterie mit zum Teil bizarren Formen aus: 2002 verkündete die Ufo-gläubige Raelianer-Sekte die Geburt eines Klonbabys – den Beweis dafür blieb die Sekte jedoch bis heute schuldig. Meldungen weiterer Klonbabys aus China geisterten durch die Medien.
Die Berichte wurden jedoch von Experten als unglaubwürdig bezeichnet. Die Methode sollte auch tiefgefrorenen Mammuts aus dem ewigen Eis in Sibirien zur Auferstehung verhelfen.
Für viele Menschen schien klar: Auch der geklonte Mensch wird kommen – es ist nur eine Frage der Zeit. Bis heute wurde jedoch nichts davon in die Realität umgesetzt. Waren die Ängste und Sorgen der Kritiker, aber auch die Hoffnungen vieler Wissenschaftler also übertrieben?
Klonkuh Uschi hat sich prächtig vermehrt
Auf Dolly folgte rasch ein regelrechter Klontier-Zoo: Pferde, Ziegen und Schweine wurden ebenso kopiert wie Mäuse, Katzen, Hunde und Rinder. „Als wir mitbekommen haben, dass die Schotten ein Schaf klonen, haben wir so etwas Ähnliches beim Rind begonnen“, sagt Prof. Eckhard Wolf vom Lehrstuhl für Molekulare Tierzucht und Biotechnologie der Ludwig-Maximilians-Universität München.
„Wir haben damals auch Euterzellen verwendet und dann das erste Kalb in Europa geklont: die Uschi. Wir haben nur vier Embryonen übertragen und ein Kalb bekommen. Mittlerweile ist die Uschi Urgroßmutter.“
Die Technik wird unter anderem in der Landwirtschaft bei Rindern eingesetzt. Klone sind für Züchter interessant, um besonders wertvolle Tiere zu kopieren. So lassen sich etwa die besten Milchkühe oder die besten Zuchtbullen vermehren.
Bei Rindern funktioniert Klonen am besten
„Es ist allgemein auch heute noch so, dass das Klonen bei Rindern am besten funktioniert“, sagt Wolf. „Bei ihnen bekommt man – bezogen auf die auf Empfängertiere übertragenen geklonten Embryonen – im Schnitt 10 bis 20 Prozent Nachkommen. Bei anderen Spezies ist die Effizienz deutlich niedriger.“
Seit vielen Jahren arbeiten Forscher am Klonen zum medizinischen Einsatz. Dazu wird beispielsweise die Erbsubstanz genetisch verändert, um dem Klon neue Eigenschaften zu verpassen.
Beschleunigtes Wachstum, Resistenz gegen Krankheitserreger, Milch ohne Laktose oder Tiere, die in ihrer Milch Medikamente produzieren – die Liste ist lang und erste Erfolge wurden bereits erzielt, so haben beispielsweise Forscher am Genzentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München auf diese Weise ein Antithrombosemittel gewonnen.
Schweine sollen Organe für Menschen liefern
Wichtig ist das Klonen auch für weitere Therapiefelder. „Wir haben zwei Zielrichtungen“, meint Wolf. „Zum einen generieren wir Schweine, deren Organe möglicherweise für die Transplantation in menschliche Patienten geeignet sein könnten.“ Dabei geht es vor allem um die Langerhans-Inseln, die in der Bauchspeicheldrüse Insulin produzieren.
„Zweites Ziel ist es, Großtiermodelle für Erkrankungen des Menschen zu erzeugen“, erzählt Wolf. „Wir haben mittlerweile Schweinemodelle für Diabetes und Mukoviszidose.“
Diese Tiere, so die Hoffnung, sollen eine zuverlässigere Prognose dazu ermöglichen, ob ein bestimmtes Behandlungsverfahren beim Menschen wirkt. „Die Schweinemodelle sollen eine Art Brückenfunktion haben zwischen den Mäusemodellen und der Anwendung beim Menschen“, erläutert Wolf.
Therapeutische Klonen – Hoffnung für Kranke
Besonders umstritten ist das sogenannte therapeutische Klonen, um beispielsweise künftig einmal Ersatzgewebe für Patienten zu gewinnen. Dabei werden gespendete Eizellen von Frauen entkernt und dann Kerne mit dem Erbmaterial fremder Körperzellen eingesetzt. Daraus werden Embryonen und schließlich Stammzellen gewonnen. Für das Verfahren muss der Embryo jedoch zerstört werden.
Hauptziel des unter anderem in Großbritannien unter strengen Auflagen erlaubten Verfahrens ist die Produktion von Zellen, die maßgeschneidert zum Erbgut eines Patienten passen. Noch ist die Technik jedoch im Forschungsstadium.
Auch beim reproduktiven Klonen von Tieren, also dem Erstellen der identischen Kopie eines Individuums, sind immer noch viele Probleme ungelöst. Der Ausschuss an Säugetierembryonen ist hoch und macht das Klonen teuer. Und Klontiere, die diese erste Hürde überleben, haben nach wie vor häufig Missbildungen und leiden sehr früh an Alterserkrankungen.
Gefahr für Fehlbildungen ist groß
„Die Gefahr ist, dass es zu Veränderungen in der Entwicklung kommt, dass Tiere zum Beispiel Fehlbildungen zeigen“, bestätigt auch Wolf. „Ich vermute, dass diese Problematik niemals ganz überwunden wird, weil die Reprogrammierung, die nach dem Klonen stattfindet, eine Art Zufallsprozess ist. Je nachdem, welche Gene wie gut reprogrammiert werden, kommt es zu Entwicklungsveränderungen. Wir haben de facto selbst aufgehört, an dem Verfahren zu forschen.“
Seit einigen Jahren setzten Forscher beim Rückprogrammieren von Zellen auf eine neue Technik, die ethisch kaum umstritten ist: Die Herstellung von induzierten Pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen). So lassen sich mit einigen Genen oder wenigen Signalmolekülen ausgewachsene Körperzellen künstlich in eine Art embryonalen Urzustand zurückversetzen.
Für die Herstellung von iPS-Zellen erhielt der Japaner Shinya Yamanaka 2012 den Medizin-Nobelpreis. Er stützte sich auf Arbeiten des Briten John Gurdon, einem Pionier der Reprogrammierungsforschung, der die hohe Auszeichnung ebenfalls bekam.
Aus Zellen sollen ganze Organe entstehen
Die iPS-Zellen lassen sich im Labor in fast alle möglichen Zelltypen verwandeln. Eines Tages sollen daraus Ersatzgewebe oder sogar ganze Organe entstehen. Zwei chinesische Teams haben im Jahr 2009 bereits lebensfähige Mäuse aus den iPS-Zellen hervorgebracht, die sie in den Fachjournalen „Nature“ und „Cell Stem Cell“ vorstellten. Bis zur routinemäßigen Anwendung von iPS-Zellen in der Klinik ist es aber noch ein weiter Weg.
Biologisch hat Dolly keinen Vater. Um die geistige Vaterschaft wurde in der Vergangenheit viel gestritten. Ian Wilmut, der lange als „Vater“ von Dolly galt und mit Auszeichnungen überhäuft wurde, gab inzwischen zu, dass sein damaliger Kollege Keith Campbell maßgeblich an der Schöpfung von Dolly beteiligt war.
Damit nicht genug: Auch zwei Techniker des Instituts erhoben Anspruch auf die Vaterrolle. Das Roslin-Institut verweist diplomatisch auf die „Teamarbeit“ aller beteiligter Menschen.
Übergewicht, Arthritis, Lungeninfektion
Im Februar 2003 starb Dolly mit sechs Jahren – kein Alter für ein Schaf, dessen durchschnittliche Lebenserwartung zehn bis zwölf Jahre beträgt. Übergewicht, Arthritis im linken Hinterbein und schließlich eine Lungeninfektion. Dolly brachte zwar mehrere natürlich gezeugte Lämmer zur Welt. Doch sie litt schon sehr früh an Alterserkrankungen und musste schließlich eingeschläfert werden.
Fest steht: Mit dem Alter verändert sich das Erbmaterial DNA in den Zellen. Die Enden der Erbgutträger, die Telomere, werden kürzer. Einflüsse von außen beeinflussen die Gensteuerung. Bei der Entstehung von Spermien und Eizelle wird die genetische Uhr der DNA wieder auf Null gestellt. Bei Dolly war das nicht der Fall. Ihr Ausgangsmaterial war eine Euterzelle von einem sechs Jahre alten Schaf.
Auch nach ihrem Tod bleibt Dolly der Nachwelt erhalten. Das Schaf steht ausgestopft in einer Glasvitrine im Royal Museum in Edinburgh.
(Quelle: dpa/oc)
Leben aus dem Labor
Experten sind sich einig, dass sich derzeit in der Biologie eine Entwicklung vollzieht, die ebenso bahnbrechend sein wird wie die Entdeckung der DNA und die Entschlüsselung des menschlichen Genoms. Nach ihrer Ansicht könnte der Mensch mittels der synthetischen Biologie erstmals Einfluss nehmen auf die natürliche Entwicklung der Arten und eventuell sogar ganzen Organismen Leben einhauchen. Dank der synthetischen Biologie ist der Mensch dabei, eine der letzten Grenzen und eines der letzten Tabus zu überwinden und das Buch des Lebens neu zu schreiben.
Schöpfergleich wird er künftig DNA-Stränge teilweise oder vollständig neu programmieren und möglicherweise neue Organismen, also neues Leben erschaffen können. Diese Aussicht ist so vielversprechend, dass sie auch jenseits der großen Forschungsinstitute Begehrlichkeiten weckt. Wie einst Steve Jobs seinen ersten Apple-Rechner in einer Garage baute, basteln heute Biohacker mittels im Internet erhältlicher DNA-Kassetten und Biobricks DNA-Sequenzen zusammen. Vielleicht wird es ihnen gelingen, neuen Zellen oder gar ganzen Organismen Leben einzuhauchen.
Wird der Mensch also erstmals in der Evolutionsgeschichte Einfluss auf die natürliche Entwicklung der Arten nehmen, und wenn ja, wie wird sich dies auf die empfindlichen Ökosysteme und das Gleichgewicht der Natur auswirken. Neben solchen extremen Konsequenzen von mittel- und langfristiger Tragweite sind auch die unmittelbaren Möglichkeiten der synthetischen Biologie beträchtlich.