„Willste Butter haben, schick Milch auf die Reise…“ 😕 – …so ein Zitat, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen.
Da wird ein Gesetz verabschiedet, was sich auf den ersten Blick Patientenfreundlich liest:
Bundesrat billigt Cannabis-Therapie für Schwerkranke
Schwerkranke Patientinnen und Patienten erhalten künftig auf Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung Arzneimittel, die aus Cannabis-Blüten und –Extrakten hergestellt sind. Der Bundesrat billigte am 10. Februar 2017 einen entsprechenden Bundestagsbeschluss vom 19. Januar 2017. […]
Nachzulesen unter Gesetzesbeschlüsse des Bundesrats, Top 6
Aufgrund des Textes war anzunehmen, dass das nun relativ einfach in meinem Fall zu handeln wäre…
War aber Essig damit.
Anruf bei meiner Stamm-Apotheke (sehr Kundenfreundlich):
Antrag muss von Ärztin an Kasse gestellt werden. Liest sich lt. Gesetzestext für mich anders.
Anruf bei meiner Krankenkasse:
das verschriebene Cannabis-Produkt (und andere) wird nur in ganz bestimmten Fällen zugelassen, zB. MS, oder Palliativfälle. In allen anderen Fällen, wie also auch in meinem, muss folgendes Prozedere eingehalten werden:
- Ausführliche Stellungnahme der Ärztin −>>> Krankenkasse
- Krankenkasse prüft mit bereits vorhandenen Unterlagen dieses −>>> Med. Dienst
- Med. Dienst prüft mit unabhängigen Ärzten, Ergebnis −>>> Krankenkasse
- Krankenkasse bewilligt, wenn pos. Entscheid −>>> Bewilligung an Ärztin
- Ärztin stellt Rezept für bewilligtes Cannabis-Produkt aus −>>> Fax an Apotheke
Kann aber, weil Kassen und Med. Dienst zur Zeit mit Anfragen/Anträgen überschwemmt werden, 2-3 Wochen dauern, oder auch länger.
Vermutlich muss ich wirklich erst mit dem „Kopp unterm Arm“ rumlaufen, um Hilfe und Linderung meiner Fibromyalgie und anderer „Baustellen“ zu erfahren? So ist doch das Gesetz und die Umsetzung vorn Arsch.
Aber, wie geschrieben… Neuland unterm Pflug… 😕
Wenn ich dann noch z.B. lese: Fibromyalgie – gibt’s doch gar nicht!, passt das Zitat
Danke Peter, für deine Schilderungen. Würde mich interessieren, wie es bei dir damit weitergeht – halt uns auf dem Laufenden. Es ist wirklich unglaublich, mit wie viel Hürden diese Medikamente belegt sind, wobei andere, deutlich gefährlichere, einfach abgegeben werden. Da muss sich noch einiges tun. Da heißt es wohl, hartnäckig bleiben. Danke auch, für’s verlinken und liebe Grüße von der FibroFee
Gerne doch.
Ärztin/Arzt und Apotheke sind zZt am Ball. Erst heute wieder eine Rückmeldung, dass das ganze sich mindestens 3-4 Wochen, wenn nicht länger hinziehen kann.
Die Kassen jedenfalls sträuben sich lt letzten Meldungen.
Unverständlich, dass ich (synthetische) Opioide schlucken darf, ein „Naturprodukt“ dagegen nicht.
Die Beweispflicht liegt wieder beim Patienten und keiner weiß, ob man die Zulassung für das Mittel bekommt!
Aber wir haben ja Geduld. Ein Tag mehr oder weniger ist doch für Schmerzpatienten nicht entscheidend.
Geduld ist eine Sache. Die Schmerzen mit Alternativen behandeln zu lassen, eine andere.
Ich frage mich ernsthaft, wer hier das letzte Wort hat. Ich, als Schmerzpatient, oder der Gesetzgeber?