Andalusien, 1990

Mit der Ausbreitung der Araber und Berber auf der iberischen Halbinsel begann eine Epoche, die Andalusien bis heute entscheidend geprägt hat. Vor allem in der Landwirtschaft und der Architektur wirken die verschiedenen arabischen Dynastien, wie Omayyaden, Almoraviden, Almohaden und Nasriden.

Das Miteinander der christlichen, jüdischen und arabischen Kultur ist bis heute legendär. Cordoba als Hauptstadt des mächtigen Kalifats und Granada als letzte muslimische Bastion sind die wichtigsten Zentren während der gut 800jährigen Anwesenheit der Araber.

Cordoba

Cordoba

Als die Mauren nach Andalusien kamen, fanden sie das, wovon sie in der nordafrikanischen Wüste immer geträumt hatten: ausreichend Wasser. Die Zeit unter maurischer Herrschaft war geprägt von einer großen Toleranz gegenüber der christlichen und jüdischen Bevölkerung. Für die damalige Zeit entstand eine nahezu pluralistische Gesellschaft, denn die Kalifen sahen sich als Herrscher dreier Religionen. Von Juden oder Christen erwartete der Koran keine Bekehrung, allerdings Unterwerfung – ein Modell, das im heutigen Sinne sicherlich nicht als Rechtsstaat zu bezeichnen ist, für die damalige Zeit aber recht gut funktionierte, denn auch die Muslime zeigten sich kompromissbereit: So wurde zum Beispiel das muslimische Alkoholverbot recht großzügig ausgelegt und der Weinbau konnte weiter betrieben werden. Im Laufe der Jahrhunderte wuchs die Zahl der auf der Iberischen Halbinsel geborenen Muslime.

Unter der Herrschaft der Mauren erlebte Andalusien ein goldenes Zeitalter. Zunächst war es Cordoba, das zur Hauptstadt der Mauren aufstieg. Die Kalifen Andalusiens konkurrierten mit Bagdad und Damaskus um Reichtum und Fortschritt. Durch den Handel mit Gold, Silber, Leder, Seide, Parfüm und Gewürzen erlangte die Stadt ihren Reichtum und avancierte zum Zentrum von Kunst und Wissenschaft. Bewässerungssysteme ermöglichten einen Zuwachs an landwirtschaftlich genutzter Fläche und unzählige Gartenanlagen entstanden. 756 begann man mit dem Bau der Mezquita, der Großen Moschee.

Das alles geschah zu unserer mittelalterlichen Zeit, wo Toleranz, Kunst, Wissenschaft mehr als befremdlich war.

Reise

Grund unserer Reise war, das wir bei unserem Algarve-Urlaub durch Andalusien gereist sind (Durchreise), und die Landschaft, sowie die Orte irgend einmal wieder besuchen wollten.

Andalusien-Anreise-Karte

Unsere Anreise verlief wie in der Karte gezeigt, mit einer Übernachtung in Besancon, über die Französische, sowie die Spanische Grenze, an der Costa del Sol und Costa Brava entlang. Wir hatten kein wirkliches Ziel geplant, sind so als erstes in Murcia gelandet, und haben dort übernachtet.

Dann ging es kreuz und quer durch die Sierra Nevada… Besucht haben wir u.a. Antequera, Ronda, Granada, die Alhambra, Sevilla, Cordoba, Jaen… bis es meiner Ex zuviel mit der Fahrerei wurde (und mir offen gestanden auch).

Alhambra

Irgendwo im Nirgendwo haben wir während einer Pause einen Deutschen getroffen (der in Spanien lebte), mit dem wir in’s Gespräch gekommen waren. Wir schilderten, das wir für eine Woche ein Unterkunft suchen würden. Daraufhin bot der nette Mensch uns an, sein Appartement nutzen zu können. Das gut ausgestattete Appartement befand sich in Fuengirola (Touristenort mit all seinen Schattenseiten). Dort haben wir uns dann 1 Woche selbst verpflegt. Hier würde ich nie wieder einen Urlaub machen. Die Stadt hatte uns an „Manhatten“ erinnert: Nachts jaulten die Polizeisirenen, und es war niemals wirklich ruhig.

Fuengirola

Fuengirola

Insgesamt jedoch würde ich jederzeit wieder eine Rundfahrt durch Andalusien mitmachen, denn die von uns besuchten Städte waren insgesamt fantastisch − ganz besonders aber Ronda und die Alhambra ♥

Ronda

El Chorro (Antequera)

Malaga

Malaga

in der Sierra de Nevada

Andalusien
Quelle: Vimeo, Marco Berger