Jugoslawien, 1976

Unser 1. „richtiger Urlaub“ fand 1976 in Istrien statt. Gelandet sind wir in Pula, unser Hotel lag bei Porec. Der gemeinsame Urlaub war zu Zeiten Tito’s, es gab noch den Sozialismus. Letzgenannten habe ich noch insofern in Erinnerung:

Frühstück: „wir hätten gern gekochte Eier“, „haben wir zur Zeit nicht“; „wir hätten gern Brötchen“, „haben wir zur Zeit nicht“…

Mittag: „wir hätten gern Cola“, haben wir zur Zeit nicht“, wir hätten gern…“, haben wir zur Zeit…“…

Zum Abendbrot wieder ähnliches, es gab eigentlich immer „irgend etwas nicht“. Aber es soll nicht vergessen sein, das es der preiswerteste Urlaub war: wir haben zu zweit keine 600,00 DM ausgegeben – all included, also Flug, Vollpension, + zus. Essen (das Essen im Hotel war so la-la, wenn es überhaupt etwas gab), sowie Ausflüge, z.B. nach Venedig.

Hinflug Alpen

Istrien-Hinflug

Hotel Istrien

Istrien-Hotel

Dubrovnik

Ausflug Buje

Einen Ausflug habe ich in schöner Erinnerung: wir sind mit einem Überlandbus auf’s Geradewohl in’s Blaue gefahren, und in einem Ort gelandet, wo gerade ein Dorffest stattfand. Nicht schlecht gestaunt hatten wir, als wir an einer Stelle in Buje, wo wir gelandet waren, einen ganzen Ochsen am Spieß gegrillt sahen. Ich wollte noch fotografieren, wie im die Zunge raus hing, doch das Bild war nichts geworden (erst nach dem Urlaub festgestellt, da damals nur Papier- oder DIA möglich war).

Istrien-Buje - Ochse am Spieß

Das Ochsenfleisch war übrigens hervorragend, dazu gab es Krautsalat.

Ausflug Limfjord

Im Urlaub hatten wir Knox, Rainer, und noch jemanden kennen gelernt, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnere. Gemeinsam haben wir fast alles unternommen, auch einen Ausflug mit dem Schiff in den Limfjord, sowie Venedig. Der Ausflug war organisiert, ziemlich am Endedes Fjords gingen wir an Land, und haben dort gegessen.

Ausflug Venedig

Venedig habe ich als nicht so prall in Erinnerung. Ich fand es dort einerseits teuer (Pizza aus der Erinnerung ca. 12,00 DM (klein, kaum etwas darauf; ich meine, es war eine Margherita), andererseits schmutzig − manche Kanäle in den Nebengassen haben gemüffelt. Nach Venedig sind wir mit einer Fähre übergesetzt, da über Land damals nicht möglich. Venedig habe ich auch noch so in Erinnerung: zu der Zeit gab es noch die ital. Lira, Kleingeld war knapp, bzw. kaum zu haben. Wie wurde sich geholfen? Es gab für Kleingeld entweder Streichholzschachteln, oder Bonbons − abgefahren…

Besichtigt hatten wir die üblichen Touristenziele, wie z.B. Rialto-Brücke, Seufzer-Brücke, Markus-Dom- und Platz, Dogenpalast. Mit einer Gondel zu gondeln hatten wir uns der Kosten wegen erspart, das war unverschämt teuer. Dafür sind wir viel dem „Taxi Venedigs“ gefahren − den Fähren, die wie Bus und Bahn bei uns genutzt werden, und spottbillig waren.

und sonst

Pläne

Getroffen hatten wir uns nach dem Urlaub weiter in loser Folge in D’dorf oder Hannover.
 
Irgendwann sprachen wir darüber, noch einmal einen gemeinsamen Urlaub zu erleben − entschieden hatten wir uns für Portugal, die Algarve − dazu hier mein Bericht.

gemeinsame Zeit

Mittlerweile sind zwei der Bekannten verstorben, die anderen haben wir aus den Augen verloren. Aber es war eine tolle gemeinsame Zeit, in der wir oft die D’dorfer Altstadt unsicher gemacht hatten.

Niemals werde ich Rainers Wohnung vergessen, die er durchweg mit Einrichtungsgegenständen der 50-iger Jahre ausgestattet hatte, sowie einem Besuch, wo ein Lesbisches Pärchen die volle Eifersuchtsnummer abgezogen hatte…

Anmerkung:
die Papierabzüge unterlagen im Laufe der Jahre Farbveränderungen, und haben an Qualität eingebüßt.
Ich habe die Bilder so belassen (unbearbeitet), soll den „Charme der Jahre“ ausdrücken  😉